DIN EN 16350 - Schutzhandschuhe mit elektrostatischen Eigenschaften
Die Europäische Norm DIN EN 16350:2014 beschreibt die Voraussetzungen und Prüfverfahren für die elektrostatischen Eigenschaften von Schutzhandschuhen. Sie misst die Leitfähigkeit eines Schutzhandschuhs und ist besonders wichtig bei Arbeiten mit elektronischen Bauteilen oder in explosionsgefährdeten Bereichen. Früher wurde das Piktogramm der EN 1149 (siehe oben) für die Kennzeichnung antistatischer Schutzhandschuhe verwendet. Dieses wird auch heute noch verwendet, allerdings nicht mehr für Schutzhandschuhe, sondern nur noch für antistatische Schutzkleidung.
Prüfbedingungen und Mindestanforderungen für elektrostatische Eigenschaften nach DIN EN 16350:2014:
- Der Durchgangswiderstand muss kleiner als 100 Megaohm sein (Rv < 1,0 x 108 Ω).
- Der Durchgangswiderstand Rv wird nach DIN EN 1149-2:1997 geprüft.
- Die Prüfumgebung zur Bestimmung des Durchgangswiderstands muss sich zusammensetzen aus einer Lufttemperatur von 23 ± 1 °C und einer relativen Luftfeuchte von 25 ± 5 %.
- Fünf Proben werden gemessen und jeder einzelne Messwert muss den Grenzwert einhalten.
ESD-Kennzeichnung auf Schutzhandschuhen:
Eine ESD-Norm bzw. zulässige ESD-Kennzeichnung für Schutzhandschuhe gibt es nicht. Handschuh-Modelle, die nach DIN EN 16350:2014 zertifiziert sind, besitzen teilweise trotzdem ein ESD-Siegel auf dem Handrücken. Diese Kennzeichnung ist allerdings unverbindlich und dient lediglich dazu, dem Anwender zu signalisieren, dass es sich um einen antistatischen Handschuh handelt. Generell werden die Begriffe "Antistatisch" und "ESD" gerne verwechselt bzw. gleichgestellt. Dabei grenzt ESD (Electro Static Discharge) die Anforderungen an den Durchgangswiderstand weiter ein. ESD-Artikel sind also immer antistatisch, aber nicht umgekehrt. Dennoch können Handschuhe der Norm DIN EN 16350:2014 bedenkenlos in Bereichen verwendet werden, die ESD-Schutz erfordern.